Der BjN nimmt bei der Gestaltung seiner Lager und Fahrten Bezug auf jugendbewegte und bündische Werte. Er lebt und agiert nach den Idealen des "Wandervogel - Ausschuss für Schülerfahrten".
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Als Wandervogel wird eine 1896 in Steglitz bei Berlin entstandene Bewegung hauptsächlich von Schülern und Studenten bürgerlicher Herkunft bezeichnet, die in einer Phase fortschreitender Industrialisierung der Städte und angeregt durch Ideale der Romantik sich von den engen Vorgaben des schulischen und gesellschaftlichen Umfelds lösten, um in freier Natur eine eigene Lebensart zu entwickeln.
Damit stellte der Wandervogel den Beginn der Jugendbewegung dar, die auch für Reformpädagogik, Freikörperkultur und Lebensreformbewegung im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts wichtige Impulse setzte.
Waren für Halbtags- und Wochenendausflüge anfänglich nur leicht erreichbare Ziele wie zum Beispiel der Grunewald oder das nahe Nuthetal in Frage gekommen, so folgten später auch Ferienfahrten in den Harz und in den Böhmerwald.
Angesichts der geringen Mittel, die die jungen Leute zur Verfügung hatten, und mit dem Leitbild eines möglichst einfachen Lebens vor Augen, bereiteten sie sich ihre Mahlzeiten unterwegs auf mitgenommenen Spirituskochern selbst oder kochten sie auf offenem Feuer ab.
Übernachtet wurde auf mehrtägigen Wanderungen in Scheunen, später auch in Zelten und manchmal in billigen Dorfgasthäusern. Regenwetter und strapaziöse Wegstrecken wurden mit dem Singen von Volksliedern und wechselseitiger Aufmunterung durchgestanden und gehörten danach als bestandene Herausforderungen zum gemeinsamen Erfahrungsschatz.
Der Anstoß zu einer auf Dauer angelegten Organisation der Wanderaktivitäten am Gymnasium Steglitz ging von dem ehemaligen Schüler Karl Fischer aus, der 1901 für die Gründung des Wandervogels als Verein "Wandervogel - Ausschuss für Schülerfahrten" sorgte.
Wie andere nach ihm prägte Fischer als Führungspersönlichkeit die Aktivitäten der von ihm geleiteten Gruppierung.
Mit dem Anwachsen der Bewegung, die sich binnen weniger Jahre über den ganzen deutschsprachigen Raum ausbreitete, kam es oft zu abweichenden Leitvorstellungen und Schwerpunktsetzungen, die zu vielfältigen Abspaltungen und Neugründungen führten. Umstritten waren beispielsweise Fragen der Mädchenbeteiligung und der Alkoholabstinenz.
Gegenüber Versuchen der politischen Einflussnahme und Vereinnahmung suchten die Wandervogel-Verantwortlichen meist Neutralität zu wahren. So fand der Erste Freideutsche Jugendtag auf dem Hohen Meißner im Oktober 1913, für den der Wandervogel den Boden bereitet hatte, offiziell ohne seine Beteiligung statt.
Der Erste Weltkrieg schuf neue Verhältnisse auch für die Jugendbewegung und den Wandervogel. Den entscheidenden Einschnitt bildete aber erst die nationalsozialistische Auflösung bzw. Zwangseingliederung der Jugendbünde in die Hitlerjugend.
Die nach dem Zweiten Weltkrieg gegründeten Nachfolgeorganisationen sind dem Erbe des Wandervogels verbunden.
Eine Gedenktafel zu seiner Gründung ist am Rathaus Steglitz zu finden, im Steglitzer Stadtpark (im Parkteil zwischen der Sedan- und Klingsorstraße) steht ein Gedenkstein.
„Die Freideutsche Jugend will nach eigener Bestimmung, vor eigener Verantwortung, in innerer Wahrhaftigkeit ihr Leben gestalten. Für diese innere Freiheit tritt sie unter allen Umständen geschlossen ein. Zur gegenseitigen Verständigung werden Freideutsche Jugendtage abgehalten. Alle gemeinsamen Veranstaltungen der Freideutschen Jugend sind alkohol- und nikotinfrei."