Am Freitag den 5. August 2022 klingelte der Wecker schon morgens um 5 Uhr, denn die Sommerfahrt nach Ostjütland in Dänemark stand kurz bevor. Wir standen voller Vorfreude auf, packten unsere Schlafsäcke zusammen und die Verpflegung für die ersten Tage ein. Alles andere wurde schon in den Tage zuvor eingepackt. Um 6 Uhr fuhren wir los, in den Norden Berlins zu unserer nächsten Etappe.
Kurz vor 7 Uhr verließen wir die Bundeshauptstadt in Richtung Dänemark. Doch es stand noch ein weiterer Zwischenstopp auf dem Fahrplan, der etwa 3 Stunden entfernte Hamburger Hauptbahnhof. Hier sollten 2 weitere Teilnehmer zusteigen, aber nur ein Teilnehmer schaffte es dorthin. Mit nun voller Besatzung ging die Fahrt weiter. Da es sich bei den in Hamburg zugestiegenen Teilnehmer um ein Neu-Mitglied handelte, verbrachten wir die Fahrzeit mit gegenseitigen Fragestunden zum Kennenlernen.
Nach weiteren 4 Stunden trafen wir im Camp der „Naturisten-Vereinigung-Jütland“ am Kysing Strand in Ostjütland ein. Da wir schon bekannt waren und wir uns schon auskannten, dauerte die Anmeldung nur knapp 1 Minute und wir konnten direkt mit dem Zeltaufbau beginnen. Leider war der von uns gebuchte Platz belegt, doch direkt nebenan war für uns noch ausreichend Fläche für die Gruppenzelte.
Nachdem wir den halben Tag nur im BjN-Mobil saßen, war der Aufbau vom Zeltlager eine gute Abwechslung. Am Ende des Tages hatten wir erst einmal 2 Gruppenzelte aufgebaut, Strom und Beleuchtung verlegt, die Luftbetten und Sitzmöbel aufgepustet, die Küche aufgebaut und eingeräumt, bis wir keine Lust und dafür viel Hunger hatten. Währenddessen wurde unser traditionelles Ankunftsessen „Berliner Currywurst mit Pommes“ zubereitet und anschließend im Küchenzelt verspeist, da es draußen schon dunkel und recht kühl war.
Gegen Mitternacht machten wir uns bewaffnet mit den Taschenlampen los zur Nachtwanderung an den Kysing Strand. Dort trafen wir nicht nur auf Dunkelheit, sondern auch auf ziemlich aufgeregte tierische Strandbewohner. Nach ungefähr einer Stunde kehrten wir zum Zeltlager zurück, bezogen das Schlafzelt und schliefen voller Erschöpfung alle schnell ein.
Am zweiten Tag unseres Ferienzeltlagers hatten wir bis mittags ausgeschlafen. Es folgte ein Frühstück mit Brötchen und gekochtem Ei oder Kaiserschmarrn. Dazu gab es heißen Kakao, Tee, Kaffee, Wasser, Mich oder Cappuccino - jeder nach seinen persönlichen Vorlieben. Danach folgte ein kurzer Arbeitseinsatz: Wasser holen, Müll wegbringen, Abräumen, Tisch abwischen, Abwaschen und Abtrocknen.
Nun wollten wir unsere Zeltstadt weiter aufbauen. Es wurden weitere Luftmöbel und Lufttiere aufgepumpt, das Vorzelt ans Schlafzelt gebaut und weiteres Dinge erledigt. Das dritte Gruppenzelt konnten wir leider noch nicht aufbauen, das es an diesem Samstag zu windig war.
Gegen 18 Uhr wollten wir dann mal den Kysing Strand bei Tageslicht besuchen und starteten unsere Jugendwanderung am Strand entlang in Richtung Norsminde. Das kleine Fischerdorf und seinen Hafen erkundeten wir ausführlich und statteten den westlich von Norsminde gelegenen Naturschutzgebiet noch einen Besuch ab.
Auf dem Rückweg wanderten wir der Landstraße in Richtung Kysing Naes entlang und trafen nach etwas über 2 Stunden wieder am Naturisten-Feriencamp ein. Direkt im Anschluss bereiteten wir das heutige Wunsch-Abendessen zu, Nudeln mit Wurst-Bolognese. Viele Gespräche über das bisher erlebte folgten, bis wir dann gegen 23 Uhr mit unserer Poker-Nacht im Küchenzelt starteten. Als dann bei allen die Müdigkeit einsetzte, krabbelten wir in unsere Schlafsäcke und schliefen rasch ein.
Die Nacht zum Sonntag war sehr windig und etwas regnerisch. Daher war das Schlafen im Zelt sehr unruhig und kalt, durch unsere Zeltheizung allerdings gut erträglich. So richtig wollte niemand aufstehen, denn der Blick aus den Zeltfenstern zeigte eine starke Bewölkung. Als dann das Frühstück fertig war, füllte sich dennoch das Küchenzelt, denn Rührei und Brötchen schmecken nun mal warm am Besten.
Der Wind war mittlerweile verschwunden, wodurch wir endlich das dritte Gruppenzelt aufbauen konnten. Es wurden weitere Dinge aufgepumpt wie etwa der Lolli und das Einhorn, wir haben die Wäschespinne aufgebaut, der Fahnenmast wurde eingelassen und die BjN-Fahne gehisst. Nun waren wir endlich fertig und das Ferienzeltlager konnte so richtig starten. Eine kleine Ruhepause im Küchenzelt nutzten wir für die Planung der Programmpunkte der folgenden Tage.
Anschließend gingen wir runter zum Strand wo einige Mutige von uns in der kalten dänischen Ostsee anbaden wollten, entweder durch Eigeninitiative oder durch Hilfestellung von anderen Teilnehmern. Einer von uns schwamm sogar recht weit und lange im kalten Ostseewasser hinaus. Andere Teilnehmer benetzten sich nur kurz mit einigen Tropfen Meereswasser und fletschten dann Steine in die Ostsee um sich wieder aufzuwärmen.
Wir gingen dann wieder die Treppe hinauf ins Zeltlager, zogen uns an und bereiteten das Abendessen vor. Es mussten Kartoffeln geschält und eine Einkaufsliste geschrieben werden. Schließlich wurde es so windstill, dass wir auf unserer mobilen Tischtennisplatte die ein oder andere Partie spielen konnten, bis dann das Abendessen fertig war. Gegen 20 Uhr bauten wir Tisch und Sitzbänke vor dem Küchenzelt auf und konnten in der Abendsonne das Abendessen (Schnitzel mit Kochkartoffeln und Jägersoße) genießen.
Danach gingen wir wieder runter zum Strand, aber diesmal bekleidet. Einige von uns nahmen die aufblasbaren Sitzmöbel mit hinunter, um am Strand in der Abendsonne etwas zu entspannen oder zu lesen. Andere fletschten wieder Steine ins leicht wellige Ostseewasser, oder buddelten am Strand. Als es rasch kühl und dunkel wurde, zogen wir uns ins Küchenzelt zurück und es folgte ein Diskussionsabend im Kerzenschein.
Da wir am Vortag etwas früher in den Schlafsack gegangen sind, konnten wir am Montag bereits um 10 Uhr aufstehen. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zur Kulturhauptstadt Aarhus.
Während wir einen Teilnehmer für eine Behandlung in einer Arztpraxis abgaben, erkundeten die anderen Teilnehmer den näheren Umkreis der Praxis. Wir durchkämmten die Straßen und erkundeten die Gebäude. Pünktlich zur abgesprochenen Zeit trafen wir uns wieder am BjN-Mobil und konnten in voller Gruppenstärke die Erkundung fortsetzen.
Wir parkten an den geplanten Ausgangspunkt für unsere Stadterkundung um und starteten sie somit im Zentrum von Aarhus. Wir wanderten durch Einkaufsmeilen und an großen Alleen entlang. Einige spannende Gebäude entdeckten wir, so wie das ARoS-Kunstmuseum, das Gefängnis, die Musikschule und den Gebäudekomplex auf dem Rathausplatz. Anschließend wanderten wir weiter in Richtung Hafen.
An einigen Skulpturen, den Wasserspielen und dem alten Zollgebäude vorbei, gingen wir am Ufer des Hafens entlang in Richtung Süden, denn unser Ziel war das Ausstellungszentrum DOKK1. Wir umrundeten es auf seiner Plattform und genossen den Rundumblick auf das Hafengelände. An der alten Badeanstalt vorbei machten wir uns auf den Rückweg zum Parkplatz, allerdings auf einer etwas anderen Strecke als zuvor.
Gegen 18:30 Uhr trafen wir im Naturisten-Camp ein und begannen direkt mit der Zubereitung des Abendessens. Hierfür mussten Kartoffeln und Zwiebeln geschält und zerkleinert werden. Bis das Abendessen in der Zeltküche zubereitet war, verging einige Zeit. Daher vertrieben sich die anderen Teilnehmer mit Schach spielen und Buch lesen die Zeit. Gegen 20:30 Uhr war das Abendessen fertig und alle fanden sich im Küchenzelt für Bratkartoffeln mit Steak und diversen Beilagen ein.
Etwa ab 22:00 Uhr machten wir noch eine weitere Nachtwanderung, diesmal rechts den Strand entlang in Richtung Saksield. Der Strand war an diesem Abend ziemlich schmal, sodass man das ein oder andere mal springen musste, oder nasse Schuhe hatte. Streckenweise war es wie bei einer Dschungel-Safari.
Am Rude-Strand hatten wir genug von der Wanderung und gingen die „Trappen“ hinauf zur uns bekannten Landstraße, die wir in Richtung Kysing folgten. Einige Lieder und Gespräche machten den Rückweg unterhaltsam. Kurz vor Mitternacht waren wir zurück und im Schlafzelt.
Am Dienstag sind wir erst gegen Mittag aufgestanden, denn am Morgen regnete es auf den Himmel des Schlafzeltes und der Wind fegte durchs Zeltlager. Um etwa 12 Uhr trafen wir uns dann alle im Küchenzelt zum Frühstück. Wie immer besprachen wir dabei den Ablauf des Tages. An diesem Tag wollten wir nach Ronde zu einer mittelalterlichen Burg fahren. Nach knapp einer Stunde trafen wir dort ein und konnten bereits von weiter Entfernung die Burgruine auf der Insel Kalo erkennen.
Wir machten uns auf, über den holprigen Weg zur Burg, also wir und viele andere Touristen. Trotzdem es doch sehr überlaufen war, hatten wir viel Spaß und erkundeten das gesamte Burggelände. Wir bestiegen zuallererst die mittelalterliche Burgruine und genossen den fantastischen Rundumblick. Danach durchkämmten wir den Burggarten und die Burgmauer. Als wir dann jeden Stein umgedreht hatten, machten wir uns auf den Rückweg zum Parkplatz.
Kurz vor dem Parkplatz beginnt der Wanderweg zum Nationalpark Mols Bjerge. Wir folgten dem Weg bis in den angenehm kühlen Wald hinein. Obwohl der Tag stark bewölkt begann, waren wir doch in den letzten Stunden der Sonne ausgesetzt. Da kam uns die Abkühlung im Wald ganz recht.
Einige Etappen im Wald erinnerten an frühere Zeiten und waren mit dänischen Informationstafeln ausgestattet. Gut, wenn man dänisch kann. Wir erkundeten alles aufmerksam, verständigten uns im Wald mit den Funkgeräten und hatten unseren Spaß. Dennoch waren wir immer noch von der Sonne geschafft und machten uns auf den Rückweg. Am Parkplatz fand währenddessen ein Oldtimer-Treffen statt, was für unsere Jugendgruppe eine angenehme Abwechslung war.
Gegen 20:30 Uhr waren wir zurück im Naturisten-Camp und bereiteten das Wunsch-Abendessen vor (schlotzige Nudeln). Anschließend leiteten wir einen weiteren Diskussionsabend im Kerzenschein ein. Als es uns im Küchenzelt zu kalt wurde, beendeten wir die Gespräche und verzogen uns gegen 1 Uhr nachts in die warmen Schlafsäcke.
Der Wind hatte in der Nacht die Wolken der Vortage weg gepustet. Gegen 12 Uhr mussten alle Teilnehmer der Sommerfahrt aufstehen, denn die Sonne heizte das Schlafzelt dermaßen auf, dass man es darin nur noch schwer aushielt. Uns erwartete ein richtig schöner Sommertag. Wir bereiteten das Frühstück vor und genossen es unter freiem Himmel mit Blick auf die windstille Ostsee.
Keine Stunde später hatten wir den Nacktbadestrand mit Buddelzeug, aufgeblasenen Sitzmöbeln, Picknick-Decke, Buch und Gesellschaftsspielen betreten. Eine kleine Bucht hatten wir ganz für uns alleine. Wir sonnten uns, buddelten einen Staudamm am Strand, lasen ein Buch, spielten Schach oder Karten, schwammen oder tauchten im Wasser, spielten mit den Wellen oder lagen einfach nur nackt am schönen dänischen Ostseestrand herum.
Kurz vor 18:00 Uhr bemerkten wir, dass der Sonnenschutz etwas nachgelassen hatte, was an unseren geröteten Körpern schnell zu erkennen war. Wir gingen also wieder hoch ins Zeltlager und cremten uns entsprechend ausgiebig ein. Danach mussten wir das angesammelte Geschirr abwaschen, da wir nur noch eine kleine Reserve zum Essen machen hatten. Der Tag setzte sich eigentlich weiter nahtlos so fort, mit Entspannung und ganz viel Sonne.
Um 19 Uhr hatten wir gemeinsam das Essen fertig zubereitet. Es gab Hot-Dogs zum selber machen mit Kartoffel-, Tomaten- & Gurkensalat, sowie weitere Beilagen. Von 20-23 Uhr hatte jeder wieder Zeit für sich, bis dann unsere Nachtwanderung zum Kysing Naes startete. Ein lauer Sommerabend mit Vollmond erwartete uns und machte die Jugendwanderung ganz besonders. Um kurz nach Mitternacht zogen wir uns ins Schlafzelt zurück und schliefen wenig später ein.
Der Donnerstag begann eigentlich wie jeder andere Tag. Gegen Mittag standen wir auf und besprachen beim Frühstück den Ablauf des Tages. Hierbei stellten wir fest, dass sich unsere Vorräte dem Ende neigten und wir daher nach Odder zum Einkaufen müssen. Anhand der Essenswünsche für die kommenden Tage, schrieben wir einen Einkaufszettel und machten uns auf den Weg.
Damit sich die Fahrt gleich doppelt lohnt, machten wir zuvor eine Stadterkundung. Etwa gegen 13:30 Uhr trafen wir im Ortskern von Odder ein. Odder ist nicht sehr groß, allerdings sehr heiß mit wenig schattig. In der knallenden Mittagssonne und mit Cowboy-Hüten als Sonnenschutz, durchkämmten wir so ziemlich alle zentral gelegenen Straßen des Zentrums von Odder.
Nach einer Stunde in der Sonne hatten wir bereits genug von der Ortserkundung, kauften wie geplant die Lebensmittel ein und fuhren zurück zum Naturisten-Camp. Erschöpft zogen wir die durchgeschwitzte Kleidung vom Körper und entspannten uns. Im Anschluss bereiteten wir das Abendessen für den Asiatischen Abend vor, diesmal aber nicht gemeinsam, sondern nur ein Teilnehmer für alle Anderen. Der Rest der Gruppe überbrückte die Zeit mit Poker und Schach spielen, oder mit dem Ablenken des heutigen Kochs von der Zubereitung.
Gegen 20 Uhr war das Abend angerichtet und es war mal eine gelungene Abwechslung zu den sonstige Standard-BjN-Speisen. Es stand wieder ein kleiner Arbeitsdienst mit Abwaschen, Abtrocknen und Müll entsorgen an. Ziemlich genau 2 Stunden nach dem leckeren Abendessen machten wir uns auf zum Strand. Anders als an den Vortagen sollte es keine Nachtwanderung werden, sondern vielmehr ein Strandbesuch ohne Sonne. Wir spielten einfach nur am Strand, buddelten im Sand, bauten Steintürme oder haben Steine in die Ostsee geflitscht. An diesem Abend gingen wir schon deutlich vor Mitternacht ins Schlafzelt, denn am nächsten Morgen mussten wir früher aufstehen, als gewohnt.
Wie bereits geschrieben, mussten wir an diesem Freitag früher aufstehen, denn ein weit entfernter Tagesausflug mit einer etwas außergewöhnlichen Jugendwanderung stand an. Wir zögerten gar nicht lange und fuhren zeitig los, in den Norden Dänemarks. Nicht unweit von der Stelle wo sich die Ostsee und die Nordsee treffen, liegt eine Befestigungsanlage Hanstholm des Atlantikwalls mit zahlreichen Bunkern.
Nach etwa 200 Kilometern Fahrt trafen wir gegen 13 Uhr auf dem Parkplatz am Bunkermuseum ein. Da alles gut ausgeschildert war, einigten wir uns darauf, alle Wanderwege der Reihe nach abzuwandern. Die Wege führten uns kreuz und quer über das Gelände von Europas größter Befestigungsanlage aus dem 2. Weltkrieg. Am Rande der Wege traf man auf Bunker und Geschützstellungen, welche wir natürlich ausführlich erkundeten. Man konnte sich teilweise in die Situationen hinein versetzen und fand zu jedem Objekt Hinweisschilder mit einer ausführlichen Beschreibung vor.
Der zentrale Ausgangspunkt der Wanderrouten ist jeweils das Bunkermuseum in der Mitte des Geländes. Besonders lustig wurde es, als wir auf eine auf uns zufahrende Munitionsbahn trafen. Diese folgten wir natürlich sofort und trafen abseits der Route auf einen Brückenbunker, der ebenfalls ausgiebig erkundet wurde. Anschließend mussten wir uns immer wieder neu orientieren, was natürlich ohne eine Wanderkarte etwas schwieriger war. Aber wir hatten immer wieder den Pfad gefunden, fast so gut wie die Pfadfinder.
Einige Wanderwege führten uns über eine Straße in Richtung der Nordseeküste. Hier trafen wir auf Geschützstellungen und den legendären Bunker aus der Olsenbande-Filmreihe. In den Bunkern war es nicht nur dunkel, sondern komplett schwarz vor Augen. Schön wäre es gewesen, wenn wir wie geplant an unsere Taschenlampen gedacht hätten. Aber andersrum war es auch gut, denn so konnte man immer andere Teilnehmer erschrecken. Als wir alle Wanderrouten teils mehrfach durchgewandert hatten, machten wir uns auf den Weg an die Nordseeküste.
Auf den Weg dorthin trafen wir auf lustige Skulpturen und wenig später auf den Nordseestrand. Die Nordseeküste war erwartungsgemäß stürmischer und damit auch welliger als die Ostsee. Wir verbrachten einige Zeit am Strand und wanderten anschließend barfuß in Richtung Seebrücke. Manchmal waren die Wellen so stark, dass man fast umfiel und der Strand fühlte sich wie Treibsand an. Es machte uns riesig Spaß und die Zeit verging recht flott.
Die Seebrücke liefen wir bis zum Ende und wieder zurück. Der Ausblick auf die Nordseeküste war sensationell. Auf dem Rückweg legten wir noch eine kurze Pause ein, um Steine ins Wasser zu werfen oder um die schönsten Steine aufzusammeln. Danach wanderten wir zurück zum Parkplatz der Befestigungsanlage und machten uns gegen 19 Uhr auf den Weg zurück zum Zeltlager.
Von diesem tollen Wandertag waren alle ganz schön fertig, trotzdem nahmen wir noch mal alle Kraft zusammen, um gemeinsam das Abendessen zuzubereiten. Fast genau um 22 Uhr wurde es in mehreren Etappen fertig und wartete auf hungrige Teilnehmer. Es gab Seelachsschnitzel mit Kochkartoffeln und einer Kräutersoße. An diesem Abend wollten alle nur noch in ihre Schlafsäcke schlüpfen und nach wenigen Gesprächen schliefen wir tief und fest ein.
Es wurde wieder Wochenende in unserem Ferienzeltlager. Gegen 10 Uhr wurden wir von der Sonne geweckt, denn es sollte wieder solch ein heißer Sommertag folgen, wie am Vortag. Genau deshalb und weil einige von uns leider noch ihren Sonnenbrand hatten, verbrachten wir den Großteil des Tages im Küchenzelt und nutzten dies für einen Koch-Workshop. Wer darauf keine Lust hatte, entspannte sich auf seine Weise, etwa mit verschiedenen Spielen oder mit Buch lesen.
Zum Frühstück machten wir uns zusätzlich eine große Portion Rührei aus 24 Eiern und als Nachspeise ein luftiges Schoko-Milch-Dessert. Daraufhin folgte die Zubereitung eines Obstsalates und eines Gemüsesalates. Anschließend mussten Kartoffeln geschält und geschnitten werden, denn zum Abendessen gab es Thüringer Rostbratwurst mit Bratkartoffeln und dänischer Bratensoße. Da wir vom lauter Essen zubereiten richtig Hunger bekommen hatten, gab es das Abendessen bereits um 18 Uhr und mit dem zuvor zubereiteten Obstsalat als Nachspeise.
Danach war erst einmal wieder Erholung angesagt. Die Sonne ging so langsam unter und wir konnten daher gefahrlos das Küchenzeit verlassen. Ab etwa 20 Uhr machten wir die Wiese des Zeltplatzes mit Natursport unsicher. Bei Bassalo und Frisbee werfen kamen wir wieder so richtig in Bewegung. Als es dann kalt und dunkel wurde, besuchten wir wie jeden Tag zuerst das Waschhaus und dann das Schlafzelt. Mit einem Vorleseabend endete dieser Samstag um kurz nach Mitternacht.
Nach einem Tag ausgiebiger Erholung stand am Sonntag der nächste große Tagesausflug auf dem Fahrtenplan. Wir sind von Ostjütland nach Westjütland gefahren, um in der Nähe von Blavand die Tirpitz-Stellung zu erkunden. Ähnlich wie bei der Festungsanlage in Hanstholm, handelt es sich hierbei um ein Bunkerkomplex in heute geschützter Landschaft. Gegen Mittag trafen wir dort ein und befanden uns direkt vor einem Bunkermuseum, welches wir dennoch kaum Beachtung schenkten.
Anfangs wollten wir noch den ausgeschilderten Wanderwegen folgen, doch dies hielt nicht lange an. Die Landschaft war einmalig schön. Da die Wege zum größten Teil aus feinem Sand waren, dauerte es gar nicht lange, bis sich die ersten Teilnehmer die Schuhe auszogen und barfuß weiter wanderten. Einige Zeit später trafen wir auf einen weiteren Bunker. Ein Kletterseil lud uns dazu ein, ihn hinauf zu klettern. Auf dem Dach des Bunkers legten wir eine Wanderpause mit einem Mittags-Picknick ein.
Als dann alle satt und erholt waren, ging unsere Jugendwanderung weiter. Wir kletterten wieder hinunter, was komischer Weise schwieriger war als hinauf. Weiter ging es über Hügel, durch Schneisen von Gebüschen, durch kleine Waldabschnitte und an einem Dorf vorbei. Hier waren wir wohl eindeutig zu weit und kehrten wieder um.
Am Startpunkt überquerten wir die Landstraße und trafen auf eine weitere hüglige Landschaft. Wir hatten richtig Spaß dabei, obwohl die Sonne an diesem Tag wieder richtig brannte. Irgendwann nach einigen Stunden hatten wir dann genug und wanderten zurück zum Parkplatz.
Von hier aus fuhren wir etwa 20 Minuten nach Esbjerg zu unserem zweiten Programmpunkt. Man konnte sie bereits von weiter Entfernung entdecken, die Skulpturengruppe „Der Mensch am Meer“. Wir besichtigten zusammen mit vielen Touristen dieses Kunstwerk, direkt an der Nordseeküste.
Anschließend sind wir zum Hafengelände gewandert, bis wir nicht mehr weiter konnten und dann wieder zurück wanderten. Da wir wieder alle fix und fertig waren, traten wir die Rückfahrt an. Zurück im Ferienzeltlager kümmerten wir uns um das Abendessen und anschließend um die Ostsee.
Mit Badespielzeug und Lufttieren hatten wir am Abend fast den ganzen Strand für uns alleine. Die reine Badezeit war bei jedem Teilnehmer unterschiedlich, denn das Ostseewasser war doch noch recht kühl und die Sonne schon auf dem Weg nach unten.
Zurück im Küchenzelt machten wir uns zum Aufwärmen leckere warme Eierkuchen mit Karamellsirup. Dazu natürlich wieder Kerzenschein, woraus dann wieder eine interessanter Diskussionsabend wurde. Allzu lang wurde er aber nicht, denn müde waren wir alle nach diesem anstrengenden und erlebnisreichen Tag.
Nach dem gestrigen Tagesausflug stand heute wieder ein lockerer Sommertag im Zeltlager mit ganz viel Entspannung und Badespaß an. Wir schliefen aus und standen dann so gegen 11 Uhr auf. Nach dem Frühstück ging es an den Naturisten-Strand. Natürlich schnappte sich vorher jeder eine aufgeblasene „Schwimmhilfe“, diesmal: Einhorn, Surfbrett, Lolli, Fruchtring und Kroko. Da es wieder sehr warm und sonnig wurde, trauten sich immer mehr ins Wasser.
Danach sind wir wieder hoch zum Zeltlager gegangen und mussten uns erst einmal auf der großen Picknickdecke ausruhen. Gegen 14 Uhr war die Zeit gekommen, um endlich unsere BjN-Waffeln zuzubereiten. Andere nutzten die Zeit zum Lesen oder einfach nur auf der Decke in der Sonne rumliegen.
Schritt für Schritt befolgten wir die Anweisungen unseres Waffel-Rezeptes. Natürlich ist es in einer Zelt-Küche etwas schwieriger Waffeln zuzubereiten, aber da wir das fast auf jede Sommerfahrt machen, sind wir da schon eingeübt. Der Teig war dann irgendwann fertig und den Rest besorgte das Waffeleisen. Als der Geruch vom Waffel backen aus dem Küchen-Zelt zog, versammelten sich dann wieder alle dort, um ihre individuelle Waffeln herzustellen. Der Favorit war eindeutig der dänische Karamellsirup, gefolgt von Blaubeermarmelade.
Wir sind dann immer mal wieder hinunter zum Naturisten-Strand gegangen, um uns abzukühlen und das schöne Ferienwetter auszunutzen. Über den Tagesverlauf hatten wir immer wieder kleine süße Snacks zu uns genommen, sodass wir am Abend gar nicht so richtig hungrig waren. Daher entschlossen wir uns dazu, einen leckeren Salat als Abendessen zu verspeisen. Anschließend, so etwa gegen 22 Uhr startete unser Spieleabend mit dem Gesellschaftsspiel „Activity Junior“. Erst gegen 1 Uhr waren alle so müde, dass wir uns in die Schlafsäcke zurückzogen.
Am Dienstag startete der Tag bewölkt, etwas windig und teils mit leichtem Regen. Wir schliefen daher wieder aus und ließen den Tag entspannt angehen. Gegen 15 Uhr startete unsere Jugendwanderung vom Naturisten-Zeltplatz zum Norsminde-Fjord. Das Norsminde-Fjord hatten wir bereits mehrfach auf unseren vergangenen Nachtwanderungen entdeckt und uns für einen späteren Ferientag vorgemerkt.
Das Norsminde-Fjord war allerdings anders als erwartet nicht zu umwandern, da es mit privaten Grundstücken umbaut ist. An einer Badestelle machten wir ein kleine Pause und besprachen den weiteren Wanderplan. Da in weiter Entfernung plötzlich dunkle Gewitterwolken zu erkennen waren, hieß es für uns den Rückweg anzutreten. Wir wanderten über das Hafengelände von Norsminde in Richtung Kysing Naes. Die Wolken kamen uns immer näher und wurden immer dunkler, sodass wir das Tempo der Jugendwanderung dementsprechend anpassen mussten.
Einige wanderten oberhalb an den Feldern vorbei, andere den Ostseestrand entlang, aber alle wanderten barfuß. Wir trafen nach unserer 2-stündigen Jugendwanderung exakt zum richtigen Zeitpunkt an unserem Ferienzeltlager ein, genau als der Regen einsetzte und es im Himmel knallte und blitzte. Als kleine Belohnung machten wir uns Eierkuchen mit Karamellsirup. Gegen 18 Uhr war der ganze Spuk vorbei, der Himmel war nun fast wolkenlos und die Sonne schien. Also gingen wir wieder hinunter zum Naturisten-Strand zum entspannt herumsitzen und im Sand rumspielen, zum Lesen, zum Schwimmen, oder auch einer von uns für eine Fahrt mit dem kleinen Schlauchboot.
Anschließend sind wir wieder hoch zum Zeltlager gegangen, um das Abendessen (Schweineschnitzel mit Netz-Kartoffeln und Beilagen) vorzubereiten, währenddessen andere z.B. Schach spielten oder das Schlafzelt aufräumten. Vor und nach dem Abendessen spielten wir Tischtennis und Bassalo, oder bewarfen uns mit der Frisbee. Als Nachtisch gab es dann später noch einen leckeren Grießbrei. Im Schlafzelt beendeten wir den Tag mit unserem Gegenstandsspiel.
Am Mittwoch war es wieder leicht bewölkt, aber dafür windstill. Was die Teilnehmer aber viel mehr beschäftigte, war die Tatsache, dass sich die diesjährige Sommerfahrt dem Ende neigt. Am Freitag stand bereits die Rückfahrt an und alles zusammenpacken mussten wir ja auch noch. War da noch viel Zeit für andere Aktivitäten? Um 11 Uhr gab es Frühstück und somit die Möglichkeit den Tagesplan mitzugestalten.
Nach einem kleinen Arbeitseinsatz beim Abwaschen, Abtrocknen und Müll wegbringen, bereiteten wir alles für unsere Schlauchbootfahrt vor. Am Anfang der Sommerfahrt konnten wir wegen dem schlechten und windigen Wetter nicht mit dem Schlauchboot fahren, später dann nicht wegen dem zu guten Wetter mit der brennenden Sonne in Verbindung mit unseren Sonnenbränden. An diesem Tag war es aber ideal und um 14 Uhr stachen wir in See.
Da unser großes Schlauchboot auch genau für 5 Personen ausgelegt war, hatte jeder die Möglichkeit sich auszusuchen, ob er lieber paddeln oder sich entspannt chauffieren lassen will. Unsere Gruppenzelte und der Fahnenmast mit der BjN-Flagge war von ganz weit draußen sichtbar und für uns ein guter Orientierungspunkt. Ein bisschen mehr als eine Stunde waren wir auf hoher See und sind dann wieder zurück zum Zeltlager für einen süßen Zwischensnack. Dieser hielt allerdings nicht lange vor, sodass wir nach etwas Natursport auf der Wiese, zeitiger als gewohnt das Abendessen vorbereiteten.
An diesem Tag gab es wieder das Wunsch-Abendessen, Nudeln mit Bolognese und wahlweise mit oder ohne Käse drauf. Anschließend sind wir ins Kino-Zelt und schauten uns den 9. Teil der Olsenbande an. Eigentlich war geplant auf dieser Sommerfahrt die restlichen Teile durchzuschauen, aber wir kamen einfach nicht dazu. Gegen 23 Uhr wollten dann alle unbedingt noch eine kleine Nachtwanderung machen. Wir sind am Strand zum Kysing Naes gewandert und dann zurück über den Hafen von Norsminde und die Landstraße zum Naturisten-Camp und um pünktlich um Mitternacht eingetroffen. Nach einem Besuch im Waschhaus war auch dieser Tag schnell vorbei.
Der letzte ganze Tag im Naturisten-Camp war angebrochen, bevor es dann am Freitag wieder zurück nach Hause geht. Direkt nach einem ausgedehnten Frühstück legten wir los. Unser Ferienzeltlager muss weitestgehend abgebaut werden. Wir fingen mit dem Inhalt vom Küchen-Zelt an. Es mussten Schränke gereinigt und demontiert werden, Küchengeräte und Zubehör in Transportkisten verstaut, die Beleuchtung zurückgebaut und das Zelt beräumt werden.
Anschließend hatten wir noch den Boden ausgefegt und waren nun mit dem ersten Gruppenzelt fertig. Abbauen konnten wir es aber noch nicht, denn es war noch klamm von der Nacht. Wir wollten es so lange wie möglich abtrocknen lassen, immer mit dem Blick zum Himmel, damit es nicht von einem Regenschauer wieder nass wird. Währenddessen hatten wir die Sitzmöbel entlüftet und weitere Dinge rückgebaut. Schließlich hatten wir das Küchen-Zelt trocken zusammengepackt. Zwischendurch ging es immer mal wieder runter an die Ostsee zum Baden.
Das Kino-Zelt wurde dann auch schon leer geräumt und nur noch für die windstille Zubereitung des Abendessens (Steaks mit Bratkartoffeln) genutzt. Anschließend hatten wir auch dieses Gruppenzelt abgebaut und somit nur noch das Schlafzelt übrig. Nach und nach füllten wir das BjN-Mobil, denn am Folgetag wollten wir so wenig wie möglich Arbeit vor der Abfahrt haben. Der Wecker wurde auf 7 Uhr gestellt und die letzte Nacht der Sommerfahrt 2022 stand an.
Pünktlich um 7 Uhr klingelte der Wecker. Diesmal machte es uns keine Mühe so früh aufzustehen, denn bis auf den Fahrer konnten ja alle anderen auf der Rückfahrt weiterschlafen. Jeder hatte seine persönlichen Sachen gepackt, die Luft wurde aus den Luftbetten gelassen, die Stromkabel eingesammelt, sowie das letzte Gruppenzelt ausgefegt, abgebaut und anschließend verladen. Ein bisschen Unverständnis hatten wir dann noch bei der Bezahlung. Wir mussten die von uns belegte Parzelle zusammen mit der ursprünglich gebuchten, aber anderweitig belegten Parzelle bezahlen, mit der Begründung: „weil wir mehrere Zelte aufgebaut hatten“. Das sorgte bei uns für Verwirrung und war zum Abschied etwas ärgerlich.
Gegen 9 Uhr traten wir den Heimweg an und trafen erst einmal 4 Stunden später am Hamburger Hauptbahnhof ein. Hier verabschiedeten wir einen Teilnehmer aus Süddeutschland und fuhren dann weiter in Richtung Berlin. Trotzdem die Autobahnen doch ganz schön voll waren, kamen wir wie geplant etwa 3 Stunden später in Berlin an und die Teilnehmer wurden jeweils zu Hause abgeliefert. Für das nächste Jahr (2023) ist eine Sommerfahrt nach Böhmen in Tschechien geplant. Vielleicht bist dann auch du dabei?